Burschenverein Seeon e. V.
 

von 1902 bis 1949


Im März des Jahres 1902 wurde in Seeon der Burschen-Kranken-Unterstützungs-Verein Seeon gegründet. Der Verein stand, wie aus dem Mitgliederbuch von 1902 hervorgeht, unter dem Motto „Zur Arbeit uns stets frische Kraft, die dem Kranken Hilfe schafft". Der Verein hatte also den Zweck, die kranken Burschen mit einer kleinen Geldspende zu unterstützen. Die damaligen Gründungsmitglieder, insgesamt 27 an der Zahl, die ihren Beitrag ab dem Monat März in Höhe von 20 Pfennigen zahlten, waren die sieben Vorstandsmitglieder Gregor Brixner aus Apperting (1. Vorstand), Franz Hogger (2. Vorstand), Franz Hochholzer (Kassier), Alois Stemmer (Schriftführer), Alois Bruckner (Beisitzer), alle aus Niederseeon sowie Michael Winklmaier (Beisitzer) aus Wattenham. Die restlichen 20 Gründungsmitglieder waren Alois Bauer, Wolfsberger Gregor, Schroll Johann, Baumgärtner Josef, Mühlberger Heinrich (alle aus Niederseeon), Magg Johann, Hochholzner Sebastian, Schroll Max, Schroll Josef (alle aus Seeon), Stemmer Georg, Rieger Engelbert (beide aus Roitham), Kaltner Simon (Bräuhausen), Zallinger Johann, Hofer Engelbert (beide aus Schachen), Hogger Johann (Höllthal), Blank Georg, Zallinger Martin (beide aus Waltenberg), Reichl Josef (Wattenham), Kochwagner Franz (Eglhart) sowie Speckbacher Jakob aus Oberbrunn. Im März des Jahres 1902 begann also die Ära des Burschen-Kranken-Unterstützungs-Vereins Seeon.


Im Laufe der darauffolgenden Jahre erhöhte sich die Zahl auf 64 Gönner des Vereins. Im Jahre 1907 wurde eine neue Fahne erworben und es konnte bereits das erste Fest mit Fahnenweihe veranstaltet werden. Die Aktivitäten des Vereins verstummten während und nach der Zeit des 1. Weltkrieges und konnten 1920 wieder aufgenommen werden. Aufgrund des fehlenden Protokollbuches bis zum Jahre 1929, das im 2. Weltkrieg verloren ging, ist über diese Zeit nicht näheres über die Tätigkeiten des Vereins bekannt.


Im Jahre 1930 gab der Verein dem Gründungsvorstand Gregor Brixner das letzte Geleit. In den darauf folgenden Jahren besuchte man die Burschenbälle in Obing und Altenmarkt sowie die Fahnenweihen des hiesigen Schützenvereins und des Burschenvereins Traunstein. Ebenso wurden Gesellschaftfahrten nach Königsee, Walchensee und Passau sowie in die Stickstoffwerke bei Trostberg unternommen.


Dem langjährigen Pfarrer Jakob Resch gab man im Jahre 1936 mit der Vereinsfahne das letzte Geleit.


Bei der Generalversammlung im Januar 1937 wurde beschlossen, dass der bisher immer jährlich bei der Generalversammlung zu zahlende Beitrag nunmehr halbjährlich erhoben wird. Ende dieses Jahres kam dann der Gedanke, wegen Vereinseinschränkungen verschiedener Art, so laut Protokollbuch, den Verein aufzulösen. Dies führte zu Unstimmigkeiten bei den Vereinsmitgliedern und so wurde eine durch Unterschriften einberufene Generalversammlung am 1. Januar beim Neuwirt abgehalten. Diese Versammlung ergab den Beschluss, den Verein aufzulösen und den Kapitalüberschuss an die Mitglieder des Vereins zu verteilen.


Die Zeit des 2. Weltkrieges wurde in Seeon dann also ohne Burschen-Kranken-Unterstützungs-Verein überbrückt, aber als der Krieg vorbei war und die ersten Aufräumungsarbeiten geschafft waren, raffte man sich auf und man gründete im März des Jahres 1948 den Burschen-Kranken-Unterstützungs-Verein neu. Bereits im April veranstalteten die 40 Vereinsmitglieder einen Vereinsball, bei dem sage und schreibe rund 400 Eintrittskarten verkauft wurden. Am 30. Dezember 1948 wurde dann die erste Generalversammlung beim „Alten Wirt" abgehalten und man konnte auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches erstes Vereinsjahr nach der Wiedergründung zurückschauen.


Ein Jahr darauf wurde bei der Generalversammlung nach einer kurzen Debatte die Vereinsbezeichnung Burschen-Kranken-Unterstützungs-Verein Seeon mit Stimmenmehrheit umbenannt. Der Verein führt von nun an die Bezeichnung Burschenverein „Seerose" Seeon.


 
 
 
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